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Die Gründung 1276

Die Ordensgemeinschaft entstand aus dem beschaulichen Frauenkloster Gnadenthal zu Ingolstadt, das 1276 zunächst als Regelhaus gegründet wurde. Angeregt durch die Brüder des heiligen Franziskus, die sich 1275 in Ingolstadt niedergelassen hatten, schlossen sich zwei Bürgerstöchter der Stadt, Diemuth Threilacher und Margareth von Puch, mit gleichgesinnten Frauen zusammen, um ein gemeinsames Leben als Beginen zu führen. Sie widmeten sich in besonderer Weise den Kranken und Sterbenden. Im Spätmittelalter nahmen die Frauen die franziskanische Drittordensregel an, beobachteten ab 1627 die strenge päpstliche Klausur und dienten der Kirche von 1607 bis 1959 durch die Verrichtung des Großen Stundengebets.

Säkularisation

In den Stürmen der Säkularisation wurde das Kloster zum Aussterbekloster bestimmt. Ab diesem Zeitpunkt war es eine Gemeinschaft aus Franzis-kanerinnen von Ingolstadt und Heilig-Kreuz-Schwestern von Landshut. 1829 verpflichtete König Ludwig I. die Schwestern zum Unterricht der weiblichen Jugend. Damit war der Fortbestand des Klosters garantiert. Infolge besonderer Erlaubnis Papst Pius IX. von 1847 wurden die Nonnen Bayerns aus politischen Gründen ermächtigt, einfache Gelübde abzulegen und die bischöfliche Klausur zu beobachten.

Neugründung in Brasilien

In der turbulenten Nazizeit durften Schwestern nicht mehr in den Schulen tätig sein. Hier in Deutschland schloss sich eine Tür, aber dafür öffnete sich 1938 im entfernten Brasilien eine neue. Die Gründung von Niederlassungen in den Außenbezirken der Stadt Ingolstadt und in der Brasilien-Mission zwang zu einer Umorganisation der Ordensgemeinschaft: Aus dem Nonnenkloster von einst, einem Orden Päpstlichen Rechts, wurde im Jahre 1963 eine Kongregation Päpstlichen Rechts.

Zwei Regionen ab 2004

Beim Generalkapitel 2004 erfolgte die Teilung in zwei Regionen:
die deutsche Region St. Johann im Gnadenthal Sitz in Ingolstadt und in die brasilianische Region Santa Isabel mit dem Sitz in São Paulo, zu der 16 Filialen gehören. Letztere wurden mit einer neuen missionarischen Niederlassung in Angola beauftragt. Seit 2008 arbeiten zwei, seit 2009 drei brasilianische Schwestern zusammen mit Franziskanern in der angolanischen Hauptstadt Luanda mit den Schwerpunkten „Erziehung“ und „Sozialer Dienst.“

Als Glieder der weltweiten franziskanischen Gemeinschaft versuchen wir wie Franziskus, das Leben nach dem Evangelium immer neu zu begreifen und zu verwirklichen.